Ratten – eine völlig verkannte Tierart

Ratten in unserer Umwelt –  Sinn und Unsinn ihrer so oft gewünschten Vernichtung 25.12.2007

Lästige Nager – eine Rattenplage?  Einige Wahrheiten über eine völlig verkannte Tierart

 

Ist von sogenannten „Schädlingen“ die Rede, denken die meisten Menschen an Mäuse oder Ratten.

Es soll jedoch gleich vorweggenommen werden, daß die Evolution keine „Schädlinge“ und ebenfalls auch kein “Unkraut“ hervorgebracht hat. Beides stellt im Zusammenspiel im Naturhaushalt ein ganz wichtiges Bindeglied für die Abläufe in ihr dar, wenn dies auch die meisten Menschen bis jetzt noch nicht verinnerlicht haben und glauben, weil sie sich leider auch den Erkenntnissen darüber verschließen, Schädlinge und Unkraut hätten keinerlei Funktion und wären somit überflüssig.

Doch auch „Überflüssiges“ hat die Evolution auf unserem Planeten nicht hervorgebracht, dazu geht die Natur, im Gegensatz zum verschwenderisch lebenden Menschen, viel zu sorgsam mit ihren Geschöpfen um. Jedes hat eine Daseinsberechtigung!

Spricht jemand von „Ratten“, ist sofort deren Bekämpfung die logische Reaktion der meisten Menschen.

Bereits das Wort „Bekämpfung“ ist jedoch schon falsch, irreführend und täuscht einen Sachverhalt vor, der so nicht gegeben ist. “Kampf“ ist eine „kriegerische Auseinandersetzung zwischen bewaffneten Gruppen“ und es wurde noch keine „bewaffnete“ Ratte gesehen. Es geht also, und das muß ganz klar herausgestellt werden, nicht um „Bekämpfung“, sondern schlicht und einfach um „Vernichtung“. Der Bevölkerung wird suggeriert, daß eine „Bekämpfung“ zwingend notwendig sei, da ansonsten der Bestand dieser „Schädlinge“ in das Unermeßliche steigt und dadurch die Gesundheit, sowie Bausubstanz der Menschen arg bedroht würden. Und wie in jedem Vernichtungskrieg kommt es zur Eskalation der eingesetzten Waffen – also zu immer stärkeren und gefährlicheren Giften. Über 76 verschiedene Rattengifte sind in Deutschland zugelassen und werden völlig frei ohne jede Einschränkung verkauft.
Selbst Gifte der Substanzgruppe 0002 (Wirkstoff Sulfachinoxalin und Difethialon), die offiziell nur an „amtlich zugelassene Sachverständige“ abgegeben werden dürfen, konnten bei diversen fingierten Testkäufen völlig offen in den Regalen vorgefunden werden. Haus – oder Grundstückseigentümer werden ja sogar öffentlich aufgefordert gegen Ratten vorzugehen. Jedermann ist demzufolge berechtigt mit Giften aller Art umzugehen, ohne auf die Folgen Rücksicht zu nehmen.

Wie bereits  die Vergangenheit gezeigt hat, wird der Versuch zur Tötung mit diesen frei-verkäuflichen Giften nicht nur an Ratten, nein auch an Tieren, die so Manchem im Wege stehen, wie Hunden, Katzen, Beutegreifer u.a. unternommen. Auch Menschen können durch diese unsachgemäße Umgangsweise getötet oder zumindest gefährdet werden.

Mit welch unsagbarem Tierleid die Aufnahme dieser Gifte verbunden ist, welch unendlich langsames Sterben die Tiere erleiden müssen, möchte ich hier nicht ausführlich beschreiben. Nicht einmal einer Ratte würde ein Mensch mit etwas Moral diese unbeschreiblichen Qualen wissentlich antun wollen  –  oder doch ?

Aber wer fragt bei so viel Geld schon nach Recht und Gesetz oder gar Ethik ?

Ein Millionengeschäft für die Großfirmen der Chemischen Industrie und auch kein schlechtes Geschäft für sogenannte „Schädlingsbekämpfungsfirmen“, die nicht nur mit dem Auslegen der Gifte, nein auch mit eigens erstellten „Gutachten“ über sogenannte „Rattenplagen“ immense Beträge von Kommunen und Privatleuten abkassieren.

Durch die fragwürdige Praxis des ungehinderten Giftverkaufs an jedermann werden automatisch auch wesentliche Inhalte unseres Tierschutzgesetzes zur Farce.

„Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat – so steht es im § 4 Tierschutzgesetz. Dieselben werden offenbar von den Giftmischern gleich mitgeliefert und sind im Preis enthalten incl. Mehrwertsteuer. Und was noch viel gravierender ist – nach §§ 1 und 17 Ziff.1 Tierschutzgesetz ist es verboten, ohne vernünftigen Grund ein Tier zu töten, wobei die Tötung von Wirbeltieren im Rahmen des Tierschutzgesetzes einer besonderen Gewichtung unterliegt, indem sie mit einer Strafvorschrift kriminalisiert wird. Dieser vernünftige Grund ist bei sogenannten „Bekämpfungsmaßnahmen“, die aufgrund von eigennützigen Gutachten der Bekämpfungsfirmen vorliegen, keinesfalls gegeben. Dies wäre erst dann der Fall – und nur dann – wenn unabhängige Gutachten eine Gefährdung durch die Ratten feststellen würden. Dies ist bisher noch in keinem Fall mit der erforderlichen Konsequenz geschehen – folglich wurden in der Vergangenheit bis zum jetzigen Zeitpunkt geltende Gesetze sogar auf „behördliche Anordnung“ ganz gravierend verletzt ! Die Ignoranz gegenüber unseren Mitgeschöpfen, zu denen ganz besonders die Ratten gehören, ist unbeschreiblich – ja sie wird sogar noch von der Justiz gedeckt. Gesetzesverstöße sind somit die Normalität!

Ja – die Menschen brauchen einen Sündenbock für die Krisen, die sie selbst produzieren!

Nicht von ungefähr widmet Andrzey Zaniewski seinen Roman „Die Ratte“ den „Geschöpfen, die ungewöhnlich sind und wenig bekannt, denn das Wissen der Menschen zielt mehr auf die Methoden ihrer Bekämpfung als auf das Verständnis ihres Verhaltens, ihrer Psyche und ihres Gefühlslebens“.

Vielen gelten sie als Ekeltiere. Die Menschheit bezeichnet sie als Schädlinge. Dabei hat die Evolution keine „Schädlinge“ geschaffen. Ratten sind, genau wie viele andere uns bekannte geehrte oder verachtete Beutegreifer, keine Schädlinge, sondern Teil des sinnvollen Abfallbeseitigungssystems der Natur, ohne deren Hilfe wir wohl kaum so sorglos in den Tag hinein leben könnten, wie wir es gegenwärtig tun.
Doch das Etikett „Schädling“ wird nach Belieben Tieren angeheftet, die die Menschen eigentlich gar nicht kennen und auch nicht kennenlernen möchten, die  mal eben so Einzelnen  im Wege sind und deren Existenz für viele nicht erklärbar erscheint.

Kein anderes Säugetier hat einen so schlechten Ruf, ist so wenig wert wie eine „Ratte“.

Sie besitzt geradezu einen „Ehrenplatz“ in den Schauergeschichten dieser Welt und als Schimpfwort steht ihr Name hoch im Kurs. Es gilt durchaus als Heldentat, jemanden „wie eine Ratte zu zertreten“ und ein „Rattennest“ ist geradezu der Inbegriff des Grauens. Außerdem verbreitet sie pausenlos Krankheiten, vor allem die Pest, knabbert ständig Säuglinge an und vermehrt sich geradezu unanständig. Gelegentlich kriecht sie auch aus der Kloschüssel, nur um anständige Bürger zu Tode zu erschrecken.

Mit solchen, der Ratte angedichteten Schauergeschichten, könnte man noch beliebig lange fortfahren.

Hier bleibt letztendlich nur eins dazu zu sagen – wenn es die Menschen ernst meinen würden, mit dem Kampf gegen „Schädlinge“, sollten sie sich in den eigenen Reihen umsehen.

Hier hätten sie ein großes Betätigungsfeld.

Seit jeher stehen Ratten in engem Kontakt zum Menschen.

Weltweit gibt es über 570 Rattenarten, doch nur zwei davon leben bei uns.

Beide gehören zur Gattung der echten Mäuse (Murinae).  Es sind dies die Hausratte (Rattus-rattus) und die Wanderratte (Rattus-norvegius). Die zierliche „Haus – oder Dachratte“ (Rattus-rattus) bzw. ihr Rattenfloh war im Mittelalter der Pestüberträger.

Sie gelten deshalb als Kuriere, die gefährliche Krankheiten übertragen, als Urheber der Pest.

Die Ratten sind jedoch nicht weniger aber auch nicht mehr Krankheitsüberträger, wie jedes andere Tier oder der Mensch.

Heute weiß man, daß sie selbst Opfer des Pesterregers waren, der ihnen in Gestalt des Rattenflohs aufsaß. In dessen Bauch nistete der Pestbazillus „Yersinia pestis“. Wenn der Floh Ratten biß, starben sie, und er suchte sich andere Wirtstiere. Erst wenn er keine fand, sprang er auf Menschen über.

Da diese noch keine Abwehrkräfte entwickelt hatten, starben sie wie die Ratten.

Inzwischen gilt es als erwiesen, daß vor allem die ungenügenden hygienischen Zustände der damaligen Zeit als Hauptursache für die weitflächige Ausbreitung dieser Seuche anzusehen ist. Trotzdem halten sich immer noch hartnäckige Vorurteile über die kleinen Nager.

Mit Schmutz und Unrat werden die „ach so ekligen Ratten“ auch heute noch assoziiert – dabei sind sie äußerst reinliche Tiere, die sich täglich mindestens so häufig putzen wie Katzen.

Ratten sind 1000 mal besser als ihr Ruf – ja, viele Menschen haben sogar in der Ratte das ideale Heimtier entdeckt.

Die sehr selten gewordene „Hausratte (Rattus-rattus) steht mittlerweile auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Wildtiere  Mitteleuropas.

Die Medien berichten immer mal wieder von sogenannten „Rattenplagen“ und über „Vernichtungsaktionen“.

Doch allein das Wort „Plage“ kann anscheinend auch von den damit befaßten Stellen keineswegs richtig gedeutet werden. Es steht für Belästigung, quälendes Übel, Unheil über das ganze Land bringend usw.

Ist dies der Fall, wenn der eine oder andere Bürger mal eine Ratte zu Gesicht bekommt, die sich aus ihrer Verborgenheit erlaubt, auch von den in der Natur wachsenden Wildkräutern etwas zu holen ?  Darf denn das „Mitgeschöpf Ratte“ nicht  einmal das Tageslicht genießen ? Ist denn gerade die Ratte dazu verurteilt, ihr ganzes Leben nur im Verborgenen zu leben, weil der Mensch es so haben will ?

Was nehmen wir uns eigentlich gegenüber unseren Mitgeschöpfen alles heraus – ja, was maßen wir uns als sogenannte „Krone der Schöpfung“ alles an ? Wer gibt uns eigentlich das Recht dazu ?

Ich sagte es bereits – die Erkenntnisse über diese Tierart fehlt uns fast vollends, aber ihre Vernichtung beherrschen wir bereits perfekt !

Wenn sich die zuständigen Stellen etwas mehr mit der Psyche der Ratten, als mit ihrer Vernichtung befassen würden, kämen sie zwangsläufig zu dem Schluß, daß der „Erfolg“ von Giftaktionen, außer immer wieder „toten Tieren“ und reine Geldverschwendung, die nur der Giftindustrie und sogenannten „Schädlingsbekämpfern“ von Nutzen sind, letztendlich keine Veränderung der einzelnen örtlichen Populationen  auf Dauer ist.

Zum Einen muß dazu gesagt werden, daß man eine Bestandsregulierung von Ratten keinesfalls durch die Tötung einzelner Tiere erreicht. Entweder man vernichtet eine ganze Population komplett, was bei der Intelligenz dieser Tiere wohl sehr schwer fallen würde. Dies hätte dann auch nach kurzer Zeit eine Neubesetzung frisch eingewanderter Tiere des freigewordenen Areals zur Folge, oder man läßt es ganz bleiben, was dann zwar nicht der sogenannten „Fachfirma“ jedoch dem Stadtsäckel zugute käme.

Jeder Biologe wird bestätigen, daß eine Vernichtungsaktion reiner Unsinn ist, weil die Vermehrungsrate der Tiere nach einer solchen Aktion sofort ansteigt, bis die Population wieder die alte Größe erreicht hat.

In ihrer Angst glauben die Menschen auch, Ratten vermehren sich mit „unanständiger mathematischer Potenz“. Das ist zwar nicht ganz falsch, da die Weibchen schon nach ca drei bis vier Monaten fortpflanzungsfähig sind und drei- bis fünfmal im Jahr Junge zur Welt bringen können, ergibt sich theoretisch eine Bevölkerungsexplosion. So gut können die meisten nicht rechnen, wie die Rattenweibchen gebären könnten. In Wirklichkeit tun sie es nicht. Ratten halten sich an die natürliche Nahrungsgrundlage. Nachhaltigkeit ist für sie Tradition, nicht Erkenntnis. Sie gebären nur Wunschkinder. Wenn Nahrungsknappheit droht, bilden die Weibchen gar ihre Föten zurück, vermutet die Wissenschaft.

Kurzum, die Menschen sollten, da sie mit aller Wahrscheinlichkeit in den nächsten fünfzig Jahren keinen Frieden mit diesen Nagern schließen werden, endlich einmal mit etwas mehr Konsequenz an dieses Problem, was eigentlich keines ist, herangehen.

Das überreichliche Nahrungsangebot, welches unsere Wohlstandsgesellschaft aus Überfluß hinterläßt, sollte Ratten nicht zugänglich gemacht werden. Ja wir Menschen sollten überhaupt etwas sorgsamer mit unseren Nahrungsmitteln umgehen und dabei an die Menschen denken, die täglich auf dieser Erde verhungern müssen !

Schon allein dann würden die Populationen der Ratten überall automatisch auf ein Mindestmaß schrumpfen. Daß diese Tiere in dem Naturhaushalt ihre Daseinsberechtigung haben, hat die Evolution bereits mit ihrem Überleben bewiesen. Es würde sehr viel Geld, oftmals Steuergelder des Kleinen Mannes, gespart und vor Allem unsere Mitgeschöpfe wären nicht mehr grundlos barbarischen „Vernichtungsaktionen“ ausgesetzt.

In unserer zivilisierten Gesellschaft wäre es letztendlich sehr zu begrüßen, wenn Behörden und Institutionen auch sachverständigen Tierschützern beim Auftreten von Tieren, die nicht gerade von Jedem geliebt werden, ein Mitspracherecht und Lösungsvorschläge zu der jeweiligen Problematik einräumen würden. Leider sind unsere Behörden z. Zt. noch so von sich selbst überzeugt, daß solche Vorschläge kein Gehör finden.

Doch Vorsicht – sie befinden sich auf dünnem Eis, denn sie handeln gegen bestehende Gesetze !

Und nicht vergessen: „Wo ein Kläger – ist auch ein Richter !“

Mit freundlichen Grüßen

Harald von Fehr, Gotha

Nicht nur, daß Ratten sehr sauber und sozial sind, steht bei ihnen auch einer für den anderen ein.

Sie sind keinesfalls so egoistisch wie wir Menschen und zeigen ihren Gemeinsinn schon allein damit, daß sich Einzelne als Verkoster bei Angebot von unbekanntem Futter zur Verfügung stellen und somit auch opfern, denn wenn diese Vorkoster sterben, geht keine andere Ratte an dieses Futter.

Sie sind als eine sehr sozial lebende Tierart völlig selbstlos und bereit, ohne  dabei an eigene Vorteile zu denken. Wie nachfolgende Pressemeldungen bestätigen, setzen sie sich mit aller Intensität für ihre Artgenossen ein,
was man bei den Menschen leider nur selten feststellen kann.


Und hier noch einige Infos von PETA, die auch nur Positives über die geselligen, soziallebenden, äußerst reinlichen Nager berichten können:

Das unbekannte Leben von Ratten & Mäusen

Sowohl Mäuse wie Ratten sind hochsoziale Tiere. Sie entwickeln Anhänglichkeit untereinander, lieben ihre eigenen Familien und knüpfen schnell feste Bande mit ihren Tierhaltern, wobei sie soviel Zuneigung zurückgeben wie sie erhalten.

Als hochintelligente Nager sind Ratten und Mäuse von Natur aus gute Schüler, die unschlagbar sind im Lernen und Verstehen von Konzepten. Ratten sind erheblich kleiner als Hunde, sind jedoch mindestens genauso imstande, über Dinge nachzudenken und sie herauszufinden! Und während Ratten viel kleiner sind als Elefanten, haben sie doch ein exzellentes Gedächtnis. Sie mögen zwar schlecht sehen, aber haben sie eine Route erst mal gelernt, vergessen sie sie nie mehr.
Sowohl Mäuse wie Ratten sind hochsoziale Tiere. Sie entwickeln Anhänglichkeit untereinander, lieben ihre eigenen Familien und knüpfen schnell feste Bande mit ihren Tierhaltern, wobei sie soviel Zuneigung zurückgeben wie sie erhalten. Viele Ratten “pflegen” sogar die Hand ihres menschlichen Lebensgefährten und schätzen eine Massage, ein Kratzen hinter den Ohren oder ein Kitzeln als Gegenleistung. Neueste Studien von Jaak Panksepp, einem Neurowissenschaftler an der Bowling Green State University, USA, legen nahe, dass Ratten, wenn sie spielen oder verspielt gekitzelt werden, Zirplaute von sich geben, die einem menschlichen Lachen verblüffend ähneln. Die Ratten, die er studierte, schlossen auch soziale Bande mit dem Menschen, der sie kitzelte, und waren darauf aus, noch mehr gekitzelt zu werden. Panksepp bekräftigt, was Rattenfreunde schon immer wussten: “[J]unge Ratten haben einen sagenhaften Humor.”

Männliche Ratten knuddeln sich gerne zusammen und finden es toll, es sich auf dem Schoß eines Menschen bequem zu machen. Weibliche Ratten sind zwar ebenso anhänglich, tendieren jedoch dazu, enorm energiegeladen und neugierig zu sein. Ratten lieben es, mit netten Leuten zusammen zu sein, und gehen häufig herum in der Hoffnung, bemerkt und hochgehoben zu werden. Ratten können eine so feste Bindung mit ihrem Menschen eingehen, dass sie sich möglicherweise zu Tode grämen, gibt man sie plötzlich an andere ab oder sie vergisst.

 

Hätten Sie’s gewusst?Mäuse und Ratten sind geradezu peinlich reinliche Tiere, die sich täglich mehrmals putzen. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, sich Parasiten und Viren einzufangen und zu übertragen, bei Ratten und Mäusen geringer als bei Hunden oder Katzen.Mäuse und Ratten sind hochsoziale Tiere. Sie kommunizieren miteinander auf Hochfrequenzebene, die man ohne spezielle Geräte nicht hören kann. Sie spielen zusammen, ringen miteinander und lieben es, zusammengeknuddelt gemeinsam zu schlafen. Und so wie wir, können auch sie einsam, ängstlich, depressiv und gestresst werden, wenn sie keine Gesellschaft haben.Mäuse und Ratten verfügen über ein komplexes Sprachensystem. Sie können sich verständigen durch Berührung, Geruch und Geräusche in Frequenzbereichen, die für uns nicht wahrnehmbar sind.

Mäuse und Ratten sind so clever, dass sie ihre Namen wiedererkennen und antworten können, wenn man sie ruft.

Mäuse sind wählerisch. Und sie mögen auch Vielfalt und das Herumsuchen in ihrem Futter. Dann essen sie die geschmackvollsten Sachen zuerst und sortieren aus, was sie nicht mögen.

Weibliche Mäuse mit Nachwuchs werden ihr Nest und ihre Jungen mit aller Macht verteidigen.

Werden sie nicht gezwungen, in einem dreckigen Käfig zu leben, strahlt die Haut einer Ratte einen angenehmen, parfümartigen Geruch aus.

Nach dem Sex singen männliche Ratten in einer Frequenzhöhe, die jenseits des menschlichen Hörvermögens liegt, bei etwa 20 bis 22 KHz.

Lesen Sie auch unser Faktenblatt „Ratten & Mäuse“

Weitere Informationen finden Sie auch auf haustiere.peta.de

 

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Doch sehr viele Menschen wollen ganz einfach nicht wahrhaben, was die Nager für liebenswerte Geschöpfe sind.

Wie sich die überwiegende Mehrheit verhält, zeigt nachfolgende Gedicht, was jeden wirklichen Tierfreund den Tränen nahe bringt:

Zum Abschluß noch das Gebet einer Ratte,die als völlig verkannte Tierart wohl noch viele Jahre im Untergrund leben muß, weil die von sich so sehr überzeugte Menschheit noch immer glaubt,
sie wäre „
die Krone der Schöpfung“ !!!


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Der Mensch ist der wirkliche Täter – zu Hauskatzen töten Millionen Wildtiere  v.17.03.2017

Also dem – und vor allem der Anzahl Millionen – stehe ich sehr skeptisch gegenüber, denn noch nie hat eine Tierspezies eine andere ausgerottet. Das hat bisher nur die Spezies Mensch geschafft.

Aber über den alljährlichen millionenfachen Vogelmord  erfährt man außer vom Komitee gegen Vogelmord sonst nichts, und der Vogelmord – auch in Deutschland und für Speisekarten – versickert sang- und klanglos. Gilt auch für die unzähligen breit gefahrenen Vögel, manche werden auch paarweise platt gefahren.

Also die Katzen tun nichts Anderes, als das, was die Natur ihnen vorgab … im Gegensatz zu zu vielen Menschen.

Die Katzen sind nicht die Vernichtungs- und Ausrottungsgefahr für Vögel, zumal sie, wenn sie fangen, kranke, schwache, alte Vögel fangen.

Natürlich tut mir trotzdem jedes Vogelopfer auch durch Katzen leid, die Mäuse allerdings auch

Martina Gerlach
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Ein Manifest des Tierschutzes, also eine obligatorische Definition des Schutzes aller Tiere (inklusive Mensch), hätte auf einem Bierdeckel Platz und wäre in drei Minuten abhandelt. Hilfsweise in einem einzigem Satz niedergelegt  – 

– Alle Tiere, ohne Ansehen der Gestalt, genießen gleichermaßen psychischen und physischen Schutz vor Bedrohung, Missbrauch und selektiver Behandlung –
Basierend auf der evolutionär erreichten Machtfülle des Menschen, obliegt diesem die stringente Durchführung dieser Maxime.

Jeder kann das unterschreiben, aber sogleich würden Vorbehalte laut, „my country – my animal“ Parasiten, Schmarotzer, Ekeltiere, Krankheitsverbreiter. Überlieferungen aus vergangenen Zeitaltern, die das Weltbild beschädigten, wäre nicht weiterhin erlaubt, sie als „schlechte“ Kreatur der Annihilation freizustellen.

Ich toleriere, füttere und hege Ratten seit 1993, Weihnachten.  Sie kamen zu dritt und vermehrten sich in 23 Jahren auf konstante 10 bis 14. Sie leben in einer Doppelmatrinomie, sind penibel sauber, wohnen in den Isolierungen der Hauswände, machen nichts kaputt, knabbern nicht an Kabel, zünden die Bude nicht an und tollen munter und vergnügt auf allen Etagen umher. Abends sammeln sie sich zum Frühstück, das aus Haferflocken besteht, in der Vitrine, in der ich sie zähle und im Sommer stehlen sie Fallobst und die gelegentliche Tomate. Sie sind nie handzahm geworden, kommen aber teilweise aufs Bett, wenns eine zusätzliche Stulle gibt und schleckern alle Töpfe blitzblank sauber, egal, was zuvor geköchelt wurde.

Wer jemals  versucht hat, mit Ratten zu leben, braucht im Leben keine Katze und keinen Hund mehr. Ratten sind viel anmutiger, intelligenter, sozialer und wesentlich hübscher und sauberer. Und sind Ratten im Haus, fehlen alle anderen Bewohner, wie Kakerlaken, Asseln und was sonst noch kreucht und fleucht und sich ansiedelt.

Ach so. Ich bin 74, war noch nie im Leben krank, bin topfit, springe vom Carport 3 Meter auf die Betonplatte, mache Saltos, Karate, kletter in Bäumen herum und lebe, wie gesagt seit 23 Jahren mit Hautkontakt mit in der Regel 24 wilden, grauen Wanderratten, die mich allenfalls ein halbes Dutzend Mal in all den Jahren gebissen haben. 

Die Nachbarschaft findet das selbstverständlich spitze und spendiert auch mal ne Packung Toastbrot. Für die Abwechslung.

Ich habe vergessen, dass nur zwei (alte Weibchen) der Doppelfamilie Nachwuchs zeugen. Je ein bis drei Junge. Zweimal pro Jahr. Nicht hunderte, wie die Medien belieben  glauben zu machen.

Die zahme, farbliche Ratte steht übrigens auf Stufe drei in der Hierarchie der Anzahl der Haustiere in Deutschland. Die braune Hausratte ist seit dreißig Jahren vom Aussterben bedroht und gesetzlich geschützt.

Realität; nicht überliefertes Gesabbel.

Gruß

Bernd W. Meyer
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Sehr schön, Herr Meyer – -solche Geschichten gefallen mir! Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat in seinem neuesten Magazin 1/2017 unter der Überschrift Die Ratte verdient es, im Mittelpunkt unserer Gefühle zu stehen! eine Lanze für die Ratten gebrochen.

Lieber Herr Meyer, Schicken Sie doch Ihre persönlichen Rattenerlebnisse mal dem Bundesverband Menschen für Tierrechte zu. Der hat ebenfalls im gleichen Magazin  unter  der Rubrik Versuchstier Nummer zwei auf das traurige Los dieser doch so intelligenten Tiere hingewiesen!

Es verhält sich wie bei den Menschen und allen anderen Tieren auch. Erst Druck durch Bekämpfung kurbelt die wahrlose Vermehrung an. Ihre Rattenfamilie bekommt keinen Druck, also vermehren sie sich nur wenig.

Peter H. Arras
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Auf den evolutionären Druck durch Tötung habe ich in unzähligen Schriften hingewiesen; implizit auch die Wildschweine betreffend. Läßt sich seit jahrtausenden anhand kriegsmäßigen Menschenverlusten schlüssig beweisen. Wie auch der hohen Säuglingssterblichkeit in vergangenen Tagen.

Wie in allen Fällen, auch bei Fleisch, wirkt hier die frühkindliche Indoktrination durch primitive Eltern und die Gehirnwäsche der Medien, die aus nicht vollständig nachzuvollziehendem Interesse der Versuchlerindustrie das Versuchstier zu erhalten trachtet. Mit Hunden, oder Katzen, könnten die die Millionengrenze nicht überschreiten und würden folglich an finanziellem Mangel leiden.

Über Ratten könnte ich unzählige Geschichten erzählen und habe sie auch in einem meiner Bücher prägnant erwähnt. In Madras habe ich mal drei Monate aufgelegen und reichlich Gelegenheit gehabt, das soziale Verhalten von Ratten, größer als unsere, zu studieren.

Küche, Kühlschrank, kaputt, merkwürdigerweise voller Heimchen, die dicht an dicht an den Innenwänden saßen. Abgehängte Decke, voller Salamander, über der eine Rattenfamilie wohnte. Stets am Abend kletterten zwei Ratten an der Stromleitung hinunter auf den Kühlschrank und erreichten hinter dem den Fußboden. Von dort ging es quer über den Boden, unter meinem Hocker zu einem kleinem Loch in der gemauerten Wand, hinter der ein Abwassergraben verlief, in den die Nachbarn den Müll schütteten. Die eine Ratte war stockblind und wurde von der zweiten Ratte, nicht immer die Gleiche,  dirigiert, das Loch zu finden. Nach einer halben Stunde kamen sie gesättigt wieder und begannen den Aufstieg. 9o Tage, 90 Mal. Ohne Hilfe war die blinde Ratte vollständig orientierungslos. Nähren hätte sie sich aber auch von den verfügbaren Heuschrecken, die auch von den unzähligen Salamandern verschont wurden. Eine funktionelle Dreiersymbiose.

Das Gleiche widerfuhr Susimaus, die in jungen Jahren meine Haushaltshilfe war und im Alter von sechs erblindete. Mal die eine, mal die andere Tochter dirigierte sie quer durch das Kaminzimmer zum Küchentisch, dessen Platte sie über einen Stuhl erreichte, um am Tellerrand Platz zu nehmen und ihren Teil der Mahlzeit mit dem Onkel am anderen Tellerrand, in Ruhe zu genießen. Sie kam dann noch ein halbes Jahr. Die Töchter trauten sich das nicht. Jaqueline war davon begeistert, ich wurde nie krank und Marina wurde aus dem Haus gewiesen, weil sie von Rattengift zu faseln begann.  

Jedenfalls werde ich im Jenseits zufrieden mich zurücklehnen, in der Gewißheit, dass ich  etlichen Generationen eine sichere, naturgerechte und kommode Lebensweise ermöglicht habe und mein Leben nicht als Schmarotzer mit profanen Dingen vergeudet habe.

Gruß
Bernd W. Meyer
______________________________________________________________________

Hier der Text, den ich 1999 an den Westdeutschen Rundfunk schickte, den dieser am 25.05.1999 in West 3″ ausgestrahlt hat:

 Westdeutscher Rundfunk – Fernsehen
z.Hd. der Chefredaktion,
sowie von Herrn Volker Anding,
Enno Hungerland und Frau Heike Wilke
50600 Köln

Übermittlung per Telefax: 0221/ 2204800

– Dem Leben unsere Stimme leihen –

Wir widmen uns der Frage,
wie aus dem Täter Mensch
ein menschlich Tätiger
werden kann !“

Karlsruhe, den 26.05.1999

Betr.: Dokumentation über „Ratten“, ausgestrahlt am 25.05.1999 in „West 3“

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre im Betreff dieses Schreibens bezeichnete Dokumentation erinnerte uns sehr stark an die propagandistisch- filmische Primitivhetze der Nazis, in der die Juden mit Ratten verglichen wurden, um unter Ausnutzung der speziesistischen Vorurteile menschlicherseits gegenüber den Ratten, rassistischen Haß gegenüber Juden zu schüren.

Und doch hatten in gewisser Weise jene nicht ganz unrecht, die die Ratten mit den Juden verglichen. Die Ratten sind nämlich aus Sicht der primitiven Menschen (und nur dieser) die Juden im Tierreich. So wie die Juden seit ihrer Existenz von fast allen nichtjüdischen Völkern mit negativen Vorurteilen belegt, verfolgt und bekämpft wurden, so geschieht dies mit den Ratten durch jene, die sich selbst den „Titel“ „Krone der Schöpfung“ zuerkannt haben. Vielleicht könnte man ja aber auch „Arier im Tierreich“ sagen?

Die Zielrichtung Ihres schäbigen, zutiefst unwissenschaftlichen weil unobjektiven Maratonfilmes war natürlich zeitgeistlich opportun, indem er den Rattenhaß schürte, anstatt ihm aufklärerisch entgegenzuwirken, wie es als öffentlich- rechtlicher Fernsehsender Ihre Aufgabe gewesen wäre, zumal der WDR wie kein anderer den Anspruch auf  Intellektualität und Progressivität für sich selbst erhebt.

Wie nur haben Sie die Leute aufgetrieben, die in „beispielhafter“ Weise Schauergeschichten über Ratten erfanden, damit sie auch einmal im Fernsehen aufgetreten sind, bevor sie von den Ratten skelettiert werden?

Und wo waren jene Zeitgenossen, die um der Objektivität und Ausgewogenheit willen für die verhaßten Nager eine Lanze brechen, oder glauben Sie, daß es diese nicht gäbe? Wir meinen keinesfalls diese dümmlichen Rattenfreaks- und züchter aus Mannheim, die neben Schädlingsbekämpfern und Tierexperimentatoren die dritte Kategorie der Rattengegner darstellen, wenngleich sie die Ratten auch vordergründig einer tierverträglicheren Nutzungs- bzw. Ausbeutungsform zuführen, nämlich die des „herzallerliebsten Heimtieres“, dazu geboren, als Spielzeug, Kompensationsobjekt und Statussymbol eines mehr als schrägen Zeit- und Werteempfindens einer wahrlich dekadenten Menschengesellschaft, entwürdigt und tot- oder krankgeliebt zu werden.

Zugegeben, Sie hätten lange suchen müssen, um jene Tierschützer/Tierrechtler ausfindig zu machen, die auch Ratten als schützenswert erachten und jeden Speziesismus aus ihrem Denken, Fühlen und Handeln verbannt haben – nicht ohne Grund werden zumeist nur „Kuscheltiere“ geschützt, die nur einen winzigen Prozentsatz der Tierwelt ausmachen.

Wir hätten gerne in ihrer Sendung den Ratten unsere Stimme geliehen, und bei etwas mehr Recherche wären Sie ganz sicher auch bei uns gelandet, aber die Machart des Films zeigt die wahren Intentionen seiner Schöpfer, schade!

Statt dessen kamen Märchenerzähler, Schädlingsbekämpfer und Tierexperimentatoren ausgiebigst zu Wort. Ja man gewann fast den Eindruck, daß diese den Film gesponsort hätten, gilt es doch, Image in der Gesellschaft wiederzugewinnen und von der Primitivhetze gegen Mitlebewesen zu profitieren, wie die Schädlingsbekämpfer, die natürlich nur ihren Beruf ausüben können, solange es auch Ratten gibt, und Tierexperimentatoren, die mit Recht bei den meisten Bürgern „unten durch“ sind.

Da wird gar behauptet, die Ratten würden bei den Tierversuchen „mitarbeiten“, als ob es sich um amüsante Spielchen für die intelligenten und kooperativen Nager handele.

Auch Juden sind „freiwillig“ in die Vergasungskammer gegangen und die schwarzen Sklaven des einstigen Nordamerikas verbündeten sich mit ihren Peinigern gegen ausgebrochene Mitsklaven. Das taten sie bestimmt auch, weil alles so lustig und harmlos war, nicht wahr?

Wir Menschen sind ohne jede ökologische Bedeutung in der Biosphäre unseres Planeten. Und weil uns das nicht reicht, sind wir die einzige Spezies, auf die der Begriff „Schädling“ im objektiven Sinne anwendbar ist. Indem wir die Ratten bekämpfen und hassen, bekämpfen und hassen wir in Wahrheit jenes Wesen in uns, das wir als rattenhaft erachten. Das taten und tun wir auch mit anderen Lebensformen, wie dem „bösen Wolf“ der „ekligen Spinne“, der „falschen Schlange“ etc. Wir können nicht ertragen, daß andere Tiere mit anderen Mitteln auch Eigenschaften aufweisen, für die wir das Monopol beanspruchen, wie Erfolg, Verbreitung, Wehrhaftigkeit, Originalität, Intelligenz, Organisation, Sozialität usw.

Die Ratten sind uns in so vielem voraus: Nicht nur bezüglich ihres Sozialverhaltens und ihrer Anpassungsfähigkeit, sondern ihre grundlegende Unschädlichkeit (ja, Sie haben richtig gelesen) und ihr korrektiver Einfluß auf Ökosysteme, die aus dem Gleichgewicht geratene sind, stellen ihre vordringlichsten Eigenschaften dar. Beneidenswert!!

Wer würde den Ratten mißgönnen, dort zu leben, wo sonst niemand zu leben bereit ist, jenes zu fressen, was wir als Abfall abgeschrieben und weggeworfen haben, und ihnen jenen Prozentsatz unserer Ernten vorzuenthalten, den sie uns abringen, wo wir doch Millionen ausgeben, um Nahrungsmittelüberschüsse zu vernichten, während wir andernorts unsere eigenen Artgenossen (sogenannten Mitmenschen) verhungern lassen. Ratten würden so etwas jedenfalls nicht tun!

Es ist ein Prinzip der Natur, daß jede Spezies versucht, freiwerdende oder sich neu entwickelnde  ökologische Nischen sofort zu besetzen und als Lebensraum zu erschließen. Auf dieser Gesetzmäßigkeit beruht die enorme Artenvielfalt auf unserem Planeten. Eingedenk der Tatsache, daß das Monster der Evolution (wen wir damit wohl meinen?) unzähligen Lebensformen den Gar ausgemacht hat, ist es doch geradezu erfreulich, wenn es bestimmte Arten schaffen, unserem Vernichtungsfeldzug gegen unsere Mitwelt zu trotzen, oder? Ratten und andere Tiere, die die menschliche Arroganz als „Schädlinge“ bezeichnet, treten dort auf, wo wir erbärmlich versagt haben.

Es scheint unserer niederen, destruktiven menschlichen Natur zu entsprechen, Vernichtungsfeldzüge gegen andere und Andersartige zu führen, anstatt ethische Lösungen zu finden und eine harmonische Koexistenz mit unseren Mitlebewesen anzustreben. Letzteres würde halt das voraussetzen, worauf wir uns ja als Art so viel einbilden, uns aber offenbar standhaft weigern, es zu unserer Tugend zu erheben.

Nur sechs Prozent unterscheidet den menschlichen Genom von dem der Ratte. Ist dies nun ein Kompliment für uns oder für die Ratten?

Sie hätten mal ein paar Ratten über ihre Erfahrungen mit Menschen interviewen, bzw. soviel Abstraktionsvermögen und Phantasie aufbringen sollen, den Standpunkt der Ratten darzustellen. Das wäre doch mal eine intellektuelle Herausforderung für Sie? Wir kennen da eine Rattenmutter, die es nicht fassen konnte, daß wir nichts gegen ihren Rattenbau und ihre sieben Kleinen unternahmen, als wir ihr Nest unlängst in unserer Außenstelle entdeckten. Gleichwohl haben wir Maßnahmen ergriffen, um das Nahrungsangebot zu verringern um somit präventiv gegen eine Rattenüberpopulation in unseren Stallungen einzuwirken.

Gesucht wird nicht der „Rattenkönig“ der das Produkt menschlicher Phantasie ist, als vielmehr der Homo cognoscens ethicus (wir schätzen, Sie beherrschen Latein), der den Homo sapiens, der nur ein eingebildeter Animal rationale ist, ablösen muß, wenn aus dem Jammertal, das der gestrige und gegenwärtige Mensch geschaffen hat, wieder eine lebenswerte Welt werden soll – für alle Lebewesen!.

Beide sind im Labor nicht künstlich zu erzeugen, egal wie eng man sie zusammenpfercht!

Dennoch mit freundlichen Grüßen

AKT- AKTION KONSEQUENTER TIERSCHUTZ
gemeinnützige Gesellschaft mbH

Peter H. Arras

Gründer

PS.: Zum Thema Rattenschwanz: Besser ein nackter Schwanz als gar kein Fell (wie bei uns Menschen).

AKT- AKTION KONSEQUENTER TIERSCHUTZ
gemeinnützige Gesellschaft mbH (seit 1994)

Peter H. Arras (Gründer und Geschäftsführer)
Kindenheimer Straße 2
D – 67308 Biedesheim / Rheinland-Pfalz

Tel.: 0049 (0)6355/ 955609 Fax: 955806

„Wir befassen uns mit der Frage, wie aus dem Täter Mensch ein menschlich Tätiger werden kann!“ (P.H.A.)
http://www.akt-mitweltethik.de/  

E- Mail: info@akt-mitweltethik.de 

 

Texte für die eBay-Angebote „Rattengift tötet grausam!“-Aufkleber (33x96mm):

Rattengift tötet grausam!

Einige Hersteller und entsprechend oft dann auch die Händler bewerben Rattengift mit den Worten „führt bereits nach einmaliger Aufnahme innerhalb von ca. 4-7 Tagen zu einem schmerzlosen Schwächetod der Schadnager„oder „die schädlichen Nager sterben ruhig und ohne Schmerzen“ oder „nach der Aufnahme verenden die Nager schmerzfrei“ oder „Es kommt zu inneren Blutungen,  an denen die Ratten und Mäuse ruhig und schmerzlos eingehen„.

Stimmt das? Nein, das stimmt nicht. Beispielsweise steht im achten Umweltkontrollbericht des österreichischen Umweltministers an den Nationalrat: „Darüber hinaus können alle auf dem Markt befindlichen Antikoagulantien aufgrund von oft organnahen oder nervennahen Blutungen schweres und einige Tage dauerndes Tierleid verursachen.“

Rattengift – wie das hier bei eBay vielfach angebotene – basiert auf sogenannten Cumarin Derivaten, d.h. künstlich hergestellten Cumarinen. Diese wirken als Blutgerinnungshemmer (Antikoagulantien). 

Liest man die Symptombeschreibungen bei Cumarin-Vergiftungen, z.B. bei Katzen oder Hunden, dann wird klar, dass der Tod durch Cumarin-Veriftung kein leidloser, schmerzfreier Tod sein kann:

„Hauptsächlich besteht jedoch nach der Aufnahme von Cumarinderivaten eine starke Blutungsneigung, die sich durch Nasenbluten, blutigen Auswurf beim Husten sowie durch Blut in Urin oder Kot äußern kann. Die weiteren Symptome hängen davon ab, in welchen Organen die Blutungen stattfinden. Bei Blutungen in den Herzbeutel (…) kommt es zu einer eingeschränkten Herzleistung mit erhöhter Herzschlagfrequenz. Lungenblutungen oder Blutungen in den Pleuralspalt führen zu einer mangelhaften Belüftung der Lunge und dadurch zu Atemnot. Auch Lahmheiten können auftreten, wenn es zu Einblutungen in Gelenke kommt.“(Quelle: Enpevet)

Blutungen in Gelenken können für das Tier alleine schon wegen der damit verbundenen Schwellungen sehr schmerzhaft sein. Blutungen in den Atmungsorganen führen zu Atemnot und Atemnot ist ein wirkliches grauenvolles Leid. Organ- und nervennahe Blutungen sind oft ebenfalls sehr schmerzhaft.

Die englische UFAW (Universities Federation for Animal Welfare) schreibt unter dem Titel „Guiding Principles in the humane Control of Rats and Mice“ (Übersetzung von mir) sinngemäss:

Ratten zeigen Symptome wie Schwäche, Lahmheit, Atemnot für bis zu 48 Stunden bevor der Tod eintritt (bei Ratten typischerweise 3-9 Tage nach Aufnahme der lethalen Dosis(. Blutungen in Gelenken und im Schädel sind bekanntermassen sehr schmerzhaft bei Menschen und es gibt die Befürchtung, dass Antikoagulantien dieses auch bei Nagetieren bewirken. Aus diesem Grund beschreibt das „UK’s Pesticide Safety Directorate“ die Methode als ‚inhuman‘. „

Offensichtlich für den, der da ein wenig genauer hinschauen möchte, ist also der Tod durch Rattengift mitnichten so schmerzlos und leidfrei, wie diese Händler und Hersteller des Todes uns glauben machen wollen.

Rattengift – Warum nicht?

Ratten können einen beträchtlichen Schaden anrichten und Ratten können einige sehr unangenehme Krankheiten übertragen. Wer Ratten in seinem direkten Wohnumfeld bemerkt, möchte sie meistens gerne so schnell wie möglich loswerden. Warum also kein Rattengift einsetzen?

Modernes Rattengift basiert in der Regel auf einem künstlich hergestellten Cumarin, einem Blutgerinnungshemmer. Wird dieses Gift in ausreichender Menge aufgenommen, dann funktioniert die Blutgerinnung nicht mehr und das Tier verblutet über einen Zeitraum von 4-7 Tagen innerlich und die inneren Organe werden zerstört. Die eigentliche Verblutung ist nicht mit direktem Schmerz verbunden. Die Folgeschäden im Organismus können aber für das einzelne Tier mit grausamem Leiden und erheblichen Schmerzen verbunden sein. Nervennahe Einblutungen in die Gelenke können ausserordentlich schmerzhaft sein. Auch kommt es oft zu Atemnot und blutigem Husten und das Tier leidet Erstickungsqualen. Der über einen langen Zeitraum verzögerte Tod ist bei diesen Giften beabsichtigt, damit die verbleibenden Ratten keinen Zusammenhang mit der Aufnahme vergifteter Nahrung und dem Leiden und Tod der Artgenossen wahrnehmen können. Der schleichende Tod durch inneres Verbluten, Organzersetzung und Verhungern und Verdursten – da das Verdauungssystem zerstört wird und das betroffene Tier nicht mehr in der Lage ist, sich zu versorgen – ist ein grausamer Tod, auch wenn wir davon nichts mitbekommen, weil die Tiere sich verstecken.

Das Leid, welches Ratten durch Vergiftung angetan wird, wäre normalerweise durch die Vorschriften des Tierschutzgesetzes strengstens verboten. Das Tierschutzgesetz verbietet in §3 „einem Tier Futter darzureichen, das dem Tier erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden bereitet“. Weiterhin sagt das Tierschutzgesetz in § 4: „Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden.“
Für die Schädlingsbekämpfung werden Ausnahmen gemacht, aber „Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.“. Weil Ratten aber als Schädlinge gelten, werden hier grosszügige Ausnahmen gemacht. Dennoch muss sich jeder, der Rattengift auslegt, Gedanken um die Folgen machen:

Auch andere Tiere als die Ratten können Schaden durch das Gift nehmen. Eichhörnchen und Vögel, Kaninchen, Hunde und Katzen sterben genauso elendig an dem Gift wie Ratten, wenn sie davon fressen. So mancher hat das Auslegen von Rattengift schon mit dem jämmerlichen Tod seines geliebten Vierbeiners bezahlt.

Rattengift hat eine lange Halbwertszeit, d.h. einmal ausgelegt bleibt Rattengift in der Natur über Monate oder Jahre eine Gefahr.

Rattengift ist sehr giftig für Wasserlebewesen.

Vergiftete Ratten stellen eine erhebliche Gefahr für kleine Räuber dar. Es kann zu schweren Sekundärvergiftungen kommen.

Die als Rattengift verwendeten Wirkstoffe sind hochgiftig und stellen auch für die eigene Gesundheit eine Gefahr dar.

Das allerbeste Mittel gegen Ratten ist noch immer die Vermeidung: Lebensmittel und Müll sollten nicht offen zugänglich gelagert werden, Lebensmittel gehören nicht auf den Kompost. Offene Keller, angelehnte Türen, Maueröffnungen sind für Ratten eine freundliche Einladung, das Haus zu betreten und sich zu bedienen. Futterstellen für Vögel oder Hunde und Katzen werden natürlich auch von Ratten gerne aufgesucht – wenn es das Futter schon umsonst gibt, wer würde da schon nein sagen.

Wenn Vermeidung nicht hilft, sollte man Rat vom Fachmann – keinesfalls von einem Schädlingsbekämpfer (!!!) – einholen.
Das eigenverantwortliche Auslegen von Rattengift kann man in keinem Fall empfehlen!!!

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